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Global verstrickt- :

Wenn das Internet uns nicht mehr aus dem Netz lässt


Erkennen sie auch nur an Google Jahreszeiten?

Horrorvorstellung pur: neulich ist bei mir für 3 Wochen das Internet ausgefallen. Probleme beim Anbieterwechsel. Klingt ja gar nicht so dramatisch. Macht man eben etwas anderes. Aber so einfach ist es dann doch nicht. Man muss ja jetzt nicht aufzählen, zu was das Internet alles nützlich ist- aber vielleicht, zu was es unbedingt notwendig ist! Zu Beginn merkt man als Jugendlicher vor allem, dass der große Unterhaltungswert stückeweise zugrunde geht, kurz darauf folgt die sonst so rege Kommunikation mit Freunden. Am Ende geht ein Stück Aktivität verloren.
Das fing schon mit der Wochenendplanung an: ohne Internet gibt’s kein ICQ und ohne ICQ gibt es nur schwer eine Verabredung. Man wechselt dann doch öfters die Pläne und muss relativ schnell reagieren können. Aber wer telefoniert in so einem Moment schon? Ein Mensch ohne Internet. Also ist man verabredet und möchte in die Stadt fahren. Als Mensch mit schlechtem Gedächtnis und ohne Online-Fahrplan wälzt man also den guten alten buchdicken Papierfahrplan des RVF und kommt am Ende auch an- irgendwie.
Außerdem fehlte mir mein E-Mail-Postfach: wenn dann schon die Lehrer anfangen, zu fragen, ob man ihnen über die Ferien das eine oder andere zuschickt und man schon Angst bekommt, mit Briefmarken hantieren zu müssen, überkommt einen das Gefühl, ein wenig fehl am Platze zu sein. Wie oft hört man schließlich die Phrase: „Hast du meine E-Mail nicht bekommen?“
In dieser Extremerfahrung konnte ich aber auch so einiges Lernen über das WWW: erstens sollte man immer genügend Freunde mit einer DSL-Verbindung haben, die man spontan mal belästigen kann. Zweitens ist das Internet gefährlich, denn es ist ein Medium dass immer und überall präsent ist. Das hat zwei Gefahren zufolge: Wenn das Netz plötzlich seine Verbindung kappt, hat man ein großes Problem, auf der anderen Seite kann man sich und seine Zeit auch im Internet auch verlieren. Jeder sollte seine Internetnutzung überdenken, denn die Attraktivität ist oft nur Schein. Am Anfang vertreibt man sich die Zeit, am Ende bleibt die Zeit vertrieben. Sorgen muss man sich machen, wenn man dem Computer eine zu große Bedeutung im Alltag einräumt und dafür andere Dinge vernachlässigt. Das kann soweit gehen, dass man den Bezug zu jeglicher Realität verliert. Dann hat man sich so sehr im Netz verstrickt, dass man nur schwer wieder herauskommt. Es sei hier nur an diese wirklich überall zu findenden „World-of-Warcraft“-Süchtigen erinnert, die man ja fast schon als seelenlos bezeichnen kann. Realitätsflucht für 11,98€ im Monat.
Ob man sich schon verstrickt hat, erkennt man unter anderem auch an der Stromrechnung. Lässt man einen leistungsfähigen Rechner 24 Stunden laufen, um z.B. im Internet zu spielen, kostet das heute etwa 3,30€ alleine für den Strom. Vielleicht wird es ja Zeit für eine „Shut down“-Offensive. Wie wäre es mit einer Zeitschaltuhr? Aber dann beklagen sich natürlich wieder die WOWler, dass um pünktlich 18 Uhr ihre Parallelwelt runterfährt. Bedenklich.

Euer Andi

 

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