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Lass mich in Ruh-Türe zu :

Selbstisolierung the Japanese way

Neulich habe ich einen interessanten Artikel gelesen, in dem es um Jugendliche ging, die sich in ihrem Zimmer einschließen und total von der Außenwelt abschotten. Ja, mögen da manche denken, so einen habe ich auch in der Klasse: und der spielt WoW oder Counter Strike. Aber weit gefehlt, in diesem Artikel ging es um die Meister der Isolation: um japanische Jugendliche. Die haben ja bekanntlich eine wahnsinnig ausgeprägte Jugendkultur – ob Mangas oder Spielekonsolen, die Japaner sind uns in vielem Jahre voraus!

Anfänglich ging man davon aus, dass diese isolierenden Jugendlichen ein typisch japanisches Problem darstellen. Die Isolation sei demnach von der Kultur bedingt. Doch was sich von dieser Theorie gehalten hat, sind lediglich die Bezeichnungen der Härtegrade. Da wären zum Beispiel ganz normale Menschen, wie wir, die gerne auch mal im Internet surfen, darauf die Otaku: man könnte sie als „Süchtis“ bezeichnen, egal ob sie manga-verrückt sind und sich die Kostüme ihrer Helden nachschneidern, oder Fotos aus alltäglichen, aber erotisch angehauchten Situationen sammeln, da ist alles dabei.
Schließlich folgen die Hikikomori, das sind die richtig harten Fälle, die sich oft jahrelang in ihrem Zimmer einschließen, um ungestört ihrem Hobby nachzugehen und nur vom Essen leben, dass die Mutter vor die verschlossene Tür gestellt hat. Für alle Rekordsüchtigen: um den momentan geltenden Rekord streiten gerade mehr als 8 Prozent der Hikikomori, die seit mehr als 10 Jahren ihr Elternhaus nicht mehr verlassen haben! Wer sich jetzt fragt, wie so was geht, muss einen Blick in die japanische Gesellschaft werfen: dort ist der Leistungsdruck um einiges höher als bei uns, denn die Japaner sind eine bildungssüchtige Gesellschaft. Die Kinder werden schon in frühsten Jahren mit unnötigem Lexikonwissen vollgestopft, sodass es einfach ist, aufzugeben und sich einem Hobby zu widmen, was keine großen Ansprüche an uns stellt.

Man schätzt, dass weltweit ca. 1,2 Mio Hikikomori existieren. Die Betroffenen dieser stillen Epedemie können aber aus ihrer Isolation rausgerissen werden. Mit professioneller Hilfe und einem gefestigten Umfeld. Das wirklich schlimme ist doch: wie viel Potential wird denn durch diese abgeschottete Generation verschwendet? Traurig. Ziemlich traurig.

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